Mittwoch, 29. April 2015

[Musik und Du] Et voilà...ce sont la belle et le bad boy.



Dass mir diese monatliche Aktion der wunderbaren Maribel Skywalker bisher durch die Lappen gegangen ist, kann ich ja gar nicht so recht fassen: Ich bin nämlich auch der Meinung, Musik macht das Leben schöner, bunter, lauter und definitiv besser.

Bei dem Thema des jetzigen Monats hat's dann aber glücklicherweise direkt total gefunkt. Es geht nämlich um die Musikalische Auswanderung und ich freu mich drauf, jede Menge gute neue Mukke zu entdecken - und möcht euch natürlich auch mit auf Reise nehmen.
Leicht war's nicht, sich zu entscheiden, wenn ich an coole arabische Musik denke oder an die etwas gewöhnungsbedürftigen dänischen Charts, die mir ein halbes Jahr die Ohren haben klingeln lassen. Aber nach ein bisschen hin und her bin ich beim französischen Rap gelandet.
 

Oder eher belgischen. Bienvenue en Bruxelles heißt es nämlich im Fall Stromae. Angefangen hat meine große Begeisterung für den Belgier natürlich mit Alors on danse ... wer kennt die musikalische Darbietung des Ausbruchs aus dem Spießerleben nicht?  Nach dem Abi bin ich zu diesem Lied jedenfalls aus meinem eigenen Spießerleben ausgebrochen und hab den besten Urlaub meines Lebens mit einer Freundin in Tunesien verbracht. Danach folgte große Begeisterung für das formidabel gute Musikvideo zum Song formidable, der seitdem schon und immer noch Teil meiner diversen Spotify Playlists ist!




Und wenn wir schon beim französischen Rap sind, gibt's noch einen zweiten Song, den ich euch einfach nicht vorenthalten kann. Seitdem ich ihn in der letzten Episode von Sex and the City gehört habe, nach einigen Mühen den Sänger und Titel ausfindig gemacht und endlich das gesamte Lied am Stück gehört habe, ist es für mich der französische Song schlechthin.
Er spricht für Traurigkeit und für Romantik und gleichzeitig dreh ich laut auf und rappe im schlechtesten Französisch der Welt mit, wenn ich ihn im Auto höre. Aber ich bin mir sicher, dass es meinen Mr. Big nicht stören wird, wenn ich ihm endlich mal über den Weg laufe. Die rede ist von:
Mc Solaar - La belle et le bad boy.



Was sind eure Favoriten wenn's musikalisch ins Ausland geht?
Und für welchen Song wärt ihr glatt bereit, auszuwandern?
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Donnerstag, 23. April 2015

[Cape Town] Die unendliche Leichtigkeit des Seins - Tafelberggedanken.

Während ihre eure astralkörperähnlichen Extremitäten in der frühlingshaften deutschen Sonne von käseweiß hoffentlich ein bisschen Richtung cappuccinofarben bräunen könnt, sind die Südafrikaner eher davon überzeugt: Winter is coming!
Was melodramatisch klingt ist der Nord-Südhalbkugel-Sache mit den verdrehten Jahreszeiten geschuldet, die ich bei der Wahl meines Freiwilligendienstes natürlich nicht unbedingt in Betracht gezogen habe. Macht aber nix, denn auch der drohende Winter hier in Kapstadt ist mit 23 Grade und Sonnenschein alles andere als nass-grau und wird deshalb gleich für einen kleinen Roadtrip genutzt.

Ich verabschiede mich also mit diesem Post in ein langes Wochenende, da wir hier in Südafrika mit einem Freedom Day Feiertag Ende April gesegnet sind und mach mich mit nem schicken Mietwagen und Virginia als Begleitung auf zum Roadtrip auf der Garden Route.
Solange will ich euch aber natürlich nicht auf dem trockenen sitzen lassen, deswegen gibt's nochmal was auf die Äuglein von unserem letzten Trip, der uns auf den Tafelberg hoch geführt hat.



Das Wahrzeichen von Kapstadt zu erklimmen ist nicht ganz einfach, wie wir nach mehreren erfolglosen Versuchen feststellen mussten - zu heiß, zu windig, zu gefährlich. Das ständig und schnell wechselnde Wetter hat uns drei Mal schon einen Strich durch die Rechnung gemacht, bevor der Aufstieg endlich geglückt ist. Oder eher die Auffahrt, wir haben uns statt einer 3-Stunden-Wanderung nämlich für den faulen Weg der Gondel entschieden (der für Höhenangst-Geplagte Feiglinge wie mich trotzdem ganz schön Eier erfordert hat).

Dafür macht der Ausblick jede Horrorgondelfahrt wett.
Man weiß nicht mehr, wo das Meer aufhört und wo der Himmel anfängt. Alles scheint nur Unendlichkeit zu sein, gespickt mit Wolken so weiß und wattig, als könnte man direkt auf ihnen bis zum Südpol spazieren. Und während der Kitsch aus meinem an Gostenhof-Slang gewöhnten Mund spricht, konnte meine Kamera nur ansatzweise das federleichte Gefühl einfangen, das man auf 1.085 Metern verspürt.



Nach 4 Stunden Gehopse über Stock und Stein im National Park Table Mountain, in dem man auf dem Palateau des Bergs locker den ganzen Nachmittag verdüddeln kann, indem man Dassies, Vögel und verrückte Menschen beobachtet, die sich auf ungesicherte Steine stellen, um für ein geiles Instragram-Pick ihr Leben zu riskieren Fame and Fortune, Baby. Fame and Fortune. ging es leider zurück in die normale Welt der Großstadt, in der man sich zwar immer noch klein und unbedeutend fühlt, aber nicht mehr unendlich federleicht und irgendwie beschützt vom blauen Himmel, der sich unendlich über einem spannt.

So, das war jetzt aber ernsthaft genug Kitsch für einen Donnerstag. 
Hat euch die Schönheit, die's auf unserer Erde gibt auch schon mal sprachlos gemacht (was bei mir echt nicht oft vorkommt. Außer vielleicht ich würde Jared Leto treffen....)?
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Sonntag, 19. April 2015

[Das Wort zum Sonntag] Am falschen Ort geboren.

"Woher kommt ihr?", frage ich meine Schüler am ersten Tag unseres Computerkurses.
Die Antworten sind bunt gemischt. "Aus dem Kongo." "Somalia." "Ich komme aus Swasiland." "Namibia." "Soweto."
"Und was wünscht ihr euch von diesem Kurs hier?"
"Wir wollen mehr über den Computer lernen."

 Abschlussfoto mit unserem ersten Kurs. Nur glückliche Gesichter!
 
Sie wirken in meinen Augen nicht unbedingt wie die tickenden Zeitbomben, als die sie von Zulu König Goodwill Zwelithini und Edward Zuma, dem Sohn des Präsidenten betitelt wurde. Im Gegenteil, das einzige was bei ihnen tickt, ist vielleicht die Uhr im Hintergrund, die mir sagt, dass wir schon wieder fast ein Drittel des Kurses damit verschwendet haben, auf die Nachzügler zu warten. Pünktlichkeit ist nämlich in Südafrika sehr optional. 

Aber Pride und Soslinah und Vivien und Welcome und Zusuliwe haben Glück, dass sie hier sitzen. In meinem Kurs. Und nicht in irgendeinem Kurs irgendwo weiter oben im Norden, in Johannesburg oder Durban wo die unbedachten, hasserfüllten Worte eines Zulu-Königs einen Ausbruch fremdenfeindlicher Gewalt ausgelöst hat.
Auf den Straßen werden Menschen mit Benzin überschüttet, es werden Kinder getreten, Frauen geschlagen und Geschäfte ausgebrannt. Das alles passiert tausende Kilometer weg von mir. Doch es passiert in dem Land, in dem ich mich im Moment befinde und es passiert in dem Moment, in dem ich - selbst ein Ausländer hier - anderen Ausländern erkläre, wie sie die Maus benutzen und wie sie sich das Internet vorstellen können. 

Der Gedanke bringt mich zum Schaudern. Wir sind alle Ausländer hier. Sie und ich und der Manager unseres Labs und meine Nachbarn und deren Nachbarn. Und wir alle sind hierher gekommen, weil Südafrika uns hier wollte, uns heir brauchte. Und welche Macht hat überhaupt ein Zulu-König, über ein demokratisch regiertes Land zu bestimmen, es so stark zu beeinflussen?
Ich blicke über meine Klasse.
Sie alle leben im Township. Sie haben nicht genug Geld, um sich ein Auto zu leiste oder Zigaretten oder manchmal nicht mal für ein anständiges Mittagessen. Und sie sollen eine Gefahr darstellen für dieses Land? Für ein Land, das ihnen immerhin noch ein bisschen mehr Chancen bieten könnte, als ihr Heimatland, dass sie verlassen haben. Ihr einziger Fehler war, in eben diesem Land geboren zu sein. Absurderweise kann ich nicht sehen, woher sie stammen. Für mich sind sie alle einfach schwarz. Und alle gleich in ihrem Bedürfnis, zu lernen und voran zu kommen in ihrem Leben. Was macht da ihr Geburtsland also schon für einen Unterschied?

 Quelle: dpa via Die Welt



Übrigens gibt's zu genau diesem Thema auf dem Blog MuhKuhAddict gerade die tolle Beitragsreihe "Eine Bühne für Bunt", deren Anlass natürlich nicht unbedingt der Schönste ist. 
Trotzdem freu ich mich sehr, mit meinem Beitrag auf der Bühne zu stehen und ich hoffe, es finden sich noch ein paar, die vielleicht auch mit dabei sein wollen und einen Beitrag gegen Fremdenfeindlichkeit verfassen möchten - schließlich sind wir Blogger und was wir haben ist unsere Stimme. Also würde ich mich freuen, wenn ihr mitmacht und auch colourful seid.


 
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Mittwoch, 15. April 2015

Life Lessons aus 25 Lebensjahren.

Meine Freunde der gepflegten Abendunterhaltung, es ist soweit: Ich bin jetzt offiziell Richtung 30 unterwegs (ab 5 wird aufgerundet) und deswegen natürlich mit einem Viertel Jahrhundert auf dem Buckel jetzt auch sehr lebenserfahren und weise (nicht).

Reif und erwachsen, wie ich jetzt bin, poste ich direkt mal Partybilder.

Da ich euch natürlich meine neugewonnene und in 25 Jahren mühsam angesammelte und durch unzählige Tritte ins Fettnäpfchen und Hundescheiße erworbenen Erfahrungen nicht vorenthalten möchte, hab ich mich im Dunkel der Nacht hingesetzt und darüber gegrübelt, was ich seit dem Abi an guten und schlechten Erfahrungen gemacht habe. Welche, an denen ich gewachsen bin oder die man definitiv nicht noch mal machen muss. Ich bin defintiv kein Kompass ohne Norden mehr, ich hab mich selber geerdet und auch wenn die Nadel manchmal noch spinnt, weiß ich doch jetzt meistens, wo ich hin will. Komisch, gell? Man wird halt doch erwachsen....

Und deswegen kommt sie hier, meine ultimative Liste an Lebensweisheiten aus den 20ern:

1. Man sieht sich immer zweimal im Leben. Echt so. Und manchmal ist zweimal schon einmal zu viel.

2.  Ohne Einkaufszettel einzukaufen, ist richtig kacke.

3. Mama hat meistens Recht.

4. Ehrlichkeit siegt nicht immer. Manchmal ist es besser, einfach die Klappe zu halten und Käsekuchen und futtern.

5. Geld, das man fürs Reisen ausgibt, ist niemals rausgeschmissenes Geld.

6. Je älter man wird, desto schlimmer wird der Kater. Und Alkohol zu mischen macht den Schlimmsten.

7. Wenn man mit jemandem zusammenzieht, sollte man vor der Trennung Namensschilder auf alles machen, was einem gehört. Oder vor dem anderen da sein, um seinen Krempel aus der Wohnung zu räumen.

8. Und wo wir schon bei Trennungen sind: Die werden beschissener und schmerzhafter, je älter man wird. Aber man überlebt sie alle, irgendwie.

9. Es kommt so, wie es muss, ist ne faule Ausrede für alle, die ihren Arsch für ihre Träume nicht hoch kriegen.

10. 7 Stunden Schlaf ist auf einmal keine gesundheitliche Empfehlung mehr, sondern Notwendigkeit.

11. Freundschaften werden ehrlicher. Und brauchen mehr Pflege. Aber wer jetzt noch da ist, nach Abi, Uni und erstem Job, der bleibt vermutlich.

12. So "richtig erwachsen" fühlt man sich einfach nicht. Man bleibt einfach mal selbst, nur in selbstständiger vielleicht.

13. Der Stoffwechsel macht definitiv nicht mehr straflos mit, wenn man eine ganze Schachtel Schoko Cookies verdrückt.

14. Klassiker aus der Schulzeit nochmal zu lesen, kann echt spannend sein. Und Ausstellungen und Galerien auch.

15. Es wird immer Menschen geben, mit denen man nicht klar kommt. Das ist okay. Man muss nicht mehr jedem gefallen.

16. An Sonntage das Haus zu verlassen, ist rein optional.

17. Man muss seinen eigenen Weg gehen. Und für diese eigenen Entscheidungen muss man sich nicht rechtfertigen, egal, ob sie gesellschaftlich kompatibel sind.

Und zu guter Letzt:

18. Die Quarter Life Crisis ist nicht nur eine moderne Erfindung, es gibt sie wirklich.


Geht's euch genauso wie mir beim ein oder anderen Punkt? Oder denkt ihr euch You know nothing, Jon Snow. dass ich die ultimative Lebensweisheit noch vergessen habe? Dann haut in die Tasten und ergänzt noch was!

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Sonntag, 12. April 2015

[Cape Town] Die Pinguin(-Plage) am Boulders Beach

Nachdem ich von euch höchst offizell die Genehmigung bekomen habe, euch weiter meine tollen Fotos aus Südafrika unter die Näschen zu halten, geht's heute gleich fröhlich weiter. Wir fahren ein Stückchen aus Kapstadt raus, die malerische Küste runter in Richtung Simon's Town.

Man muss aus der Not eine Tugend machen. Haben sich wohl die Bewohner von diesem süßen Küstenstädtchen gedacht - und versuchen deswegen, ihre Touristenattraktion mit Fassung und südafrikanischer Gelassenheit zu (er)tragen. Denn zumindest laut der Welt sollen die Brillenpinguine, die dort am Strand brüten, eine echte Plage sein. Wie alles, was wild und frei gedeihen kann, vermehren die sich nämlich scheinbar wie die Karnickel (nix gegen unsere flauschigen Zeitgenossen) weil es in Bucht des Militärstützpunktes keine natürlichen Feinde gibt und außerdem kuschlig und wenig windig ist. Dummerweise geben die kleinen Kerlchen Brunftschreie wie gerade geschlachtete Esel von sich, die wohl die holde Anwohnerschaft und die schicken Uniformträger aus den Federn treiben.


Als ich um kurz nach 9 am Boulders Beach ankomme, ist von krassem Remmi Demmi  nichts zu hören. Oder die kleinen Kerlchen sind so früh am morgen einfach nicht so besonders sexuell drauf. So oder so, meine Hormone reagieren mit hysterischem Quietschen auf das erste Tierchen, das meinen Weg kreuzt - oder eher gemütlich im Gebüsch rum liegt.

Die Zeit ist perfekt: Ich hab den sonst Touri-überfüllten Strand für mich - abgesehen natürlich von den Pinguinen und einem Filmteam, das verzweifelt versucht, die goldigen Gestalten möglichst fotogen auf Band zu bannen. Fotogen ist aber beim ständigen Wind hier sowieso schwierig.



Eine Aussichtsplattform am Strand, die über hölzerne Wege zu erreichen ist und eine kleine Strandwanderung später - inklusive Sturz auf algenbewachsenem Felsen....was nehm ich nicht alles für Gefahren für euch auf mich ;-) - bin ich endlich ganz nah dran an den Pinguinen.

Und ich muss sagen: 
Die Schreien wirklich wie halbtote Esel. Und sie stinken auch genau so.
Aber sie sind auch einfach unglaublich goldig. Und deswegen bin ich definitiv für die Pinguine.





 
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Mittwoch, 8. April 2015

[Movie Night] The Imitation Game


Weil sich's im Flugzeug bekanntlich nicht so gut schlafen lässt (vor allem nicht mit einem schreienden Baby in der Reihe davor...ich Glückliche) und ich außerdem ein alter TV-Junkie bin, war der 10-stündige Flug nach Kapstadt das reinste Filme-Schlaraffenland für mich. Alles, was grade in Deutschland im Kino läuft, kann man sich auf einem viel zu engen Sitz kostenlos (und legal) reinziehen und wird somit zumindest halbwegs für die mangelnde Beinfreiheit und die drohende Thrombose entschädigt.

Da ich seit Sherlock Holmes ein absoluter Cumberbatch-Fan bin (aber bitte nicht Cumberbitch - ich kann mir bis heute nicht erklären, wie sich eine Fangemeinde so benennen konnte) und Keira Knightley trotz der schreckliche Chanel-Werbung, in der sie seit neuestem rum hüpft eine tolle Schauspielerin ist, war die erste Wahl nicht schwer zu treffen. Und hat sich definitiv rentiert.

"The Imitation Game" erzählt die Geschichte von Mathematiker Alan Touring, der nicht nur den Computer erfunden hat, sondern auch den Enigma-Code der Deutschen im zweiten Weltkrieg knacken konnte. Es hilft ein bisschen, ein Geschichtsliebhaber sein, um den Film echt genießen zu können. Aber wenn nicht, ist's auch nicht so tragisch. Benedict Cumberbatch ist nämlich schon alleine wieder mal brilliant genug, um den Film sehenswert zu machen (da stellt sich die Frage, ob jemand, der Exzentriker so gut porträtieren kann, nicht auch im wahren Leben ein kleiner ist)
Die Handlung ist - obwohl relativ vorhersehbar, Geschichte ist nun mal Geschichte - spannend und die Spannungen zwischen Turing und seinem Team überzeugend dargestellt. Seine Besessenheit, eine Maschine zu bauen, die den Code lösen kann, wird zuerst nur von der weiblichen Komponente des Films, Keira Knightley verstanden und unterstützt - natürlich nur im Geheimen und bei Kerzenschein, denn welche Frau arbeitet denn schon mit Männern zusammen!? 


Schlussendlich ist es nicht nur die Geschichte von der Lösung des großen Rätsels Enigma, sondern auch die Geschichte von zwei Außenseitern - einer alleinstehenden Frau, die lieber das machen will, was sie liebt, statt mit Mann, Haus, Hund und Kind glücklich zu sein (ist ja auch heute noch aktuell, ne?) und eines Manns der nicht nur ein Exzentriker ist, der sich unter Menschen nicht so recht wohl fühlen kann, sondern zu seiner Schande auch noch vom anderen Ufer.
Dass sich Turing wegen Anfeindungen und einer Therapie, die in von seiner Homosexualitiät heilen sollte, umgebracht hat, als er gerade mal 44 Jahre alt war, ist das nicht ganz so happy ending der Story und lässt einem mit dem Gedanken zurück, warum es eigentlich so schlimm ist, anders zu sein.

Mein Fazit: 
Ein Film für Geschichtsliebhaber, Nerds und Geeks und für alle, die es vielleicht eigentlich wären, sich aber nicht trauen, es zuzugeben ;-) Bleibt frech und wild und wunderbar, das wusste schon Pippi Langstrumpf ganz genau!


Habt ihr den Film schon gesehen?
Und wie hat er euch getaugt?
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Sonntag, 5. April 2015

[Das Wort zum Sonntag] Impressionen von Kapstadt I

Ich sitze in einem Zug, der so alt ist dass die Räder unaufhörlich quietscht. Der Sitz neben mir ist aufgeschlitzt und durch die Graffiti verschmiert Scheibe versuche ich,  möglichst viel von draußen aufzusaugen. Südafrika ist bisher vor allem eines für mich: bunt.
Blumen in jeder Größe und Farbe scheinen an jeder Ecke zu blühen und die Blätter von jedem Baum schillern in einem anderen grün. Auch die Menschen haben nicht nur Hautfarben aller Schattierungen, sondern tragen Kleider in grün und rot und blau und gelb. Manchmal alles gleichzeitig. Zwei Afrikanerinnen steigen in den Zug ein, sie singen einen Gospel Song von der Auferstehung. Es ist Ostern. 


Am Strand bemerkt man davon Nichts. Surfer und aufgepumpte Touristen säumen die Wasserlinie, oben drüber erheben sich die schicken Häuser der reichen Südafrikaner oder die Sommerresidenzen der Europäer. So viel Stacheldraht und Alarmvorrichtungen habe ich noch nicht mal an deutschen Gefängnissen gesehen. Am Strand wollen uns schwarze Verkäufer Eis, Volleybälle und Sonnenbrillen andrehen. Sie sind die einzigen dunkelhäutigen Menschen hier. Wir schenken ihnen Zigaretten und sie bedanken sich höflich, schnorren Feuer und stecken noch eine Zweite in ihre löchrigen Jeans, um sie später zu rauchen.



Ein paar Stunden später schließen wir das Lenkradschloss von unsrem rostigen, klapprigen Mazda auf und fahren die kurvige Küstenstraße zurück in die City Bowl. Vorbei an Wellblechhütten und vorbei an Armed Response.

Ja, Kapstadt ist bunt. Mit allen hellen und dunklen Schattierungen und Schattenseiten. 

 


Ihr Lieben, ich werde meinen Blog ein wenig als Neidischmacher und Berichterstatter auch für Friends und Family daheim nutzen solange ich in Kapstadt bin. Meine üblichen Sonntagsposts wird's deswegen natürlich trotzdem noch geben - aber vielleich freut ihr euch ja auch, ein paar Impressionen und ein bisschen Sonne gezeigt zu bekommen? 
Falls ihr keinen Bock mehr auf Südafrika habt, lasst es mich einfach wissen, dann schraub ich den Fernweh-Faktor natürlich zurück. Sollen ja alle happy sein :-) 
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Mittwoch, 1. April 2015

[Favorites] Reiselektüre für Dramatiker, Ungeduldige und Heimatverliebte

Wenn man unterwegs ist, dann hat das lange Zug, Bus oder Auto fahren oft zumindest einen Vorteil:
1. man kann ungeniert Jogginghosen und eine Blogger-Knolle tragen.
2. man hat endlich mal wieder Zeit zum Lesen.

Ich bin unterwegs ein großer Fan diverser Zeitschriften und da auch nicht besonders wählerisch (hallo, Gala und OK!). Wenn es dann aber doch ein bisschen anspruchsvoller sein soll, greife ich zum Buch.
Am besten soll's mich auch schon ein bisschen in Reisestimmung bringen. Je nachdem ob's eher ein Kurztrip ist, oder meine Stimmung eher locker-flockig oder doch ein bisschen launig ist, muss natürlich eine andere Lektüre her. Damit euch die Wahl nicht so schwer fällt, hab ich euch mal für jede Gemütlage eine raus gesucht.

 Bücher: via amazon

1. Für Kurztrips: Anna Gavalda - Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet.
Die Erzählungen sind meist nur ein paar Seiten lang - perfekt für eine kurze Zugfahrt. Es sind Geschichten wie das Leben selbst - mal zärtlich, mal traurig, mal überraschend, mal erschreckend. Aber dabei immer real. Anna Gavalda beweist riesen Einfühlvermögen in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonisten und hat einen einmaligen Schreibstil.
Mein Fazit: Melancholisch-leicht wie ein Film mit Audrey Tautou. Muss man einfach mögen.

2. Für Dramatiker: Luca Di Fulvio - Der Junge, der Träume schenkte.
Dramatiker ist vielleicht das falsche Wort, denn das Buch ist weit weg vom üblichen Kitsch und Drama. Die Geschichte beginnt brutal - eine Brutalität, die aber entscheiden ist für ihren ganzen restlichen Verlauf und die der Erzählung zum Glück nicht den Zauber nimmt.
Natale, als kleines Baby mit seiner Mutter in die Staaten eingewandert, muss wählen zwischen einem ehrlichen Leben in Armut und Elend oder dem Wohlstand, den die Kriminalität auf der Lower East Side bieten kann. Nur wer über ausreichend Robustheit und Durchsetzungskraft verfügt, kann sich hier behaupten. Und auch Natale, dem ein ganz besonderes Charisma zu eigen ist, muss sich beweisen... (adaptiert von Amazon.)
Mein Fazit: Natale hat nicht nur die Lower East Side verzaubert mit seinem Charme, sondern auch mich.

3. Für Scherzkekse und Heimatliebhaber: Rita Falk - Zwetschgendatischkomplott.
Ja mei, warum in die Ferne schweifen, wenn die Knödeln und der Zwetschgendatschi von der Oma doch so nah sind? Manchmal, da zieht's uns gar nicht recht raus, aus der schönen Heimat und da kommt der Eberhofer gerade richtig. Der Niederkaltenkirchener Kommissar ist nämlich fest verwurzelt in seiner bayerischen Heimat. Und weiter als nach München zieht's ihn eigentlich nicht. Es sei denn natürlich, wenn's um Mord und Totschlag geht - zum Beispiel im einen Fall im Münchener Rotlichtviertel, wo ausgerechnet während der Wiesn tote Prostituierte gefunden werden...
Mein Fazit: Für jeden, der mit trockenem Humor und bayerischer Mundart was anfangen kann. Rita Falk bringt mich jedes Mal zum lachen.


So, das war's derweil mit meinen Tipps für die Reiselektüre.
Und was landet bei euch in den Osterferien auf der Leseliste?

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