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Sonntag, 3. August 2014

[Das Wort zum Sonntag] Travelbug

inspired by thought catalog

Als ich endlich nach Hause zurück gekommen bin, war ich überglücklich.
Die Mädels wieder sehen und vom Erasmus-Flirt berichten, am Familientisch stundenlang (Erasmus-Flirt-freie) Anekdoten von einer unvergesslichen Zeit erzählen, neugierige Fragen von Bekannten beantworten... kurzum: Um ganz ehrlich zu sein, wäre ich wirklich gerne mal wichtig gewesen.

Nicht mal, weil ich fand, dass mein Auslandssemester so sehr der Rede wert sei, nein, einfach weil ich so viel zu erzählen hatte. Weil mir so viel auf der Seele brannte, dass ich loswerden wollte.
Über die Menschen, die ich getroffen hatte, die Meinungen, die ich ausgetauscht hatte, über schlechtes Bier und platte Fahrradreifen und einfach darüber, dass meine ganze Welt auf einmal Kopf stand und ich mein ganzes, gemütliches fränkisches duales Studentenleben plötzlich in Frage stellte.
Ich war der Meinung, jeder müsste doch sehen können, dass da in meinem Gehirn die Rädchen wie wahnsinnig ratterten und klickten - und dass meine Gedanken nicht nur ein Post-Erasmus-Kater waren.
 
Doch ganz schnell war der Trubel der Wiedersehensfreude vorbei... und auf einmal - war alles wie vorher. Ich war jetzt wieder da, hatte wieder meine üblichen Termine und die Fragen wurden wieder die üblichen: Hast du schon gelernt? Wie geht's denn jetzt mit deinem Freund weiter? Wann bist du beim Pferd? 
Jeder war in seinem eigenen Alltagstrott und mit den eigenen Zielen und Träumen beschäftigt. Das soll auch kein Vorwurf sein, schließlich ging das Leben weiter, während ich weg war.

Aber genau deshalb kann man auf einmal kaum das Verlangen unterdrücken, wieder die Koffer zu packen. Um das ungute Gefühl des Nicht-mehr-dazu-gehörens los zu werden. Um nicht mehr so verloren und verwirrt zu sein. Auf Reisen zu gehen, heißt, sich der Verwirrung und der Verlorenheit mit Absicht auszusetzen, nicht, sie unerwartet zu Hause im heimischen Club zu erleben.
Man verspürt das zapplige Gefühl, das Kribbeln des Travelbug auf dem Rücken und kann es kaum erwarten, wieder ins nächste Flugzeug zu steigen und irgendwo Menschen zu treffen, die auf der gleichen Wellenlänge reiten.
Kurzfristige Bekanntschaften, von denen der Abschied schwer und unausweichlich ist. Menschen, die man nie wieder sehen wird. 

Und wiedergeht, was dann? Dann kommt man nach Hause zurück - und gehört noch weniger dazu als davor.

Und läuft wieder davon. Vielleicht ist genau das der Fluch der Träumer und der Weltenbummler.



Sagt mir bitte dass ich nicht verrückt bin und einer von euch dieses Gefühl auch schon mal hatte ;)
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Sonntag, 1. Juni 2014

Das Wort zum Sonntag: Homecoming Queen.

Na ja... nicht ganz die Queen. Aber trotzdem hat der Hof mich wieder. Ich spreche natürlich vom Reiterhof.
Es ist gut, wieder hier zu sein. Ein paar Begrüßungen haben mich sehr glücklich gemacht, ein paar enttäuscht. Und ganz nebenbei steht meine Welt immer noch Kopf.

Trotzdem gibt's hier ein ganz kurzes Lebenszeichen in Form einer Foto-Zusammenfassung vom Erasmus. Ich bin geständig - essen, feiern und ans Meer fahren waren wirklich meine bevorzugten Beschäftigungen. Genau so, wie man sich's vorstellt.


 
War einer von euch schon mal für ein Semester ins Ausland?
Wie hat es euch gefallen? Wart ihr glücklich, wieder daheim zu sein oder wärt ihr gerne noch länger geblieben - oder seid vielleicht gar nicht zurück gekommen?
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Sonntag, 16. März 2014

Das Wort zum Sonntag: Home is where the heart is.

Ich bin nicht ganz einfach. Ich weiß. Ich habe meine Launen. Und meine Ups and Downs.

Manchmal ist es glaube ich nicht einfach, meine Freundin zu sein.
Vor allem jetzt, wenn sponaten Starbuchs-Treffen ausscheiden. Gemeinsame Nachmittage in der Sonne. Gemütliche Wraps&Movie-Abende. Vorglühen in der Studentenbude und nächtliche Ausflüge auf die Tanzfläche.

Es ist nicht einfach, wenn man nicht mehr auf den gleichen Parties tanzt, nicht mehr die gleichen Leute trifft und nicht mehr durch die gleichen Straßen läuft.
Ich bin harte Arbeit.

Langwierige Verhandlungen über das perfekte Datum und die perfekte Uhrzeit für ein Skype-Date stehen an.
Zwischen Vorlesungen, Hausarbeiten, Uni-Vorträgen, Fitness und den verhassten 7-Kilometer-Radstrecken vergammelt eine Email schon mal zwei Tage im Postfach, bevor ich eine Antwort verfassen kann.

Und wenn dann endlich Zeit zum quatschen oder texten ist wird gejammert.
Dann überkommt mich das Heimweh. Ich will bei meinen Liebsten sein. Ich will im schönen Franken sein. In Närmberch, da wo ich dahoam bin.
Dänemark ist zu kalt und zu flach und zu unfreundlich und zu teuer. Ich meckere, ich motze, ich maule.

Dabei ist es nicht mal Dänemarks Schuld. Es ist nicht die Schuld meiner neuen Kommilitonen. Es ist ganz und gar allein meine Schuld. Dänemark ist nämlich ein schönes Land, die Leute sind nett, die Uni ist spannend. Alles ist in Ordnung.
Aber meine Liebsten... die fehlen. Home is where the heart is und so ganz vereint mit meinem Herzen bin ich grad im Moment nicht. Aber ich weiß, sie passen gut darauf auf, meine Besten.

Carrie Bradshaw hat eben manchmal (und nur ganz selten, manchmal, ausnahmsweise) doch Recht:
They say nothing lasts forever; dreams change, trends come and go, but friendships never go out of style. 

Danke, dass ihr meine innere Meckerliese ertragt. Dass ihr geduldig seid. Und dass Kilometer kein K.O.-Kriterium für uns sind.


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Dienstag, 11. Februar 2014

Das Wort zum Dienstag: Kulturschock?

Ich entschuldige mich vielmals für mein fehlendes Senf-Dazugeben am Sonntag. Da musste ich mich von der loca mexicana Party erholen, mit Mama skypen, mit meiner WG einen Trip nach Legoland planen und Tatort kucken.

Nun, wie ihr lesen könnt, habe ich mich also schon ganz wundervoll fabelhaft in meinem neuen, nordischen Kulturkreis angesiedelt und angepasst... na ja zumindest halbwegs.
Zum Mittagessen sage ich inzwischen frokost - da gibt es Smørrebrød in der Unikantine. Unskyld - entschuldigen - muss ich mich für meine Anwesenheit, mangelhaften Dänisch-Kenntnisse und Unfähigkeit, mein zweirädriges Gefährt zu beherrschen sowieso immer, das Wort kann man immer gut brauchen. Und mange tak für euer Verständnis und eure Geduld.

Allerdings gibt es da so ein paar Kleinigkeiten in der dänischen Kultur, an die ich mich noch gewöhnen muss.

Das Radfahren zum Beispiel. Wie konnte eine so ausgeprägte Fahrrad-Nation entstehen in einem Land, in dem es zwar flach ist, aber für ein nicht-überdachtes Fortbewegungsmittel entweder zu nass oder zu kalt oder zu windig? Ich gehe mal davon aus, die Dänen nutzen den Schneeregen, der ihnen jeden Tag beim Radfahren ins Gesicht klatscht als Ersatz für ein monatliches Fruchtsäurepeeling bei der Kosmetikerin... immerhin ist das ja kein billiges Vergnügen. Und natürlich hat es auch den entscheidenden Vorteil, dass man völlig ungeniert und ungeschminkt auf Events, Parties und in der Uni erscheinen kann - niemand will sich die vom Wind tränenden Äuglein dreimal am Tag nachschminken müssen!

Etwas leichter kann ich mich als bayerisches Mädel da schon mit dem ausgeprägten Bierkonsum anfreunden, dessen Variationen von Cider bis zu normalem Lager doch recht ordentlich sind. Allerdings ist es nicht so ganz selbstverständlich für mich, jeden Freitag schon nachmittags um zwei die erste halbe zu zwitschern. Dänische Jungs halten sich da wohl für besonders robust, aber um 5 Uhr kann man an der Freitagsbar in der Uni schon einige Unikate bewundern, die ihre Promilleverträglichkeit extrem überschätzt haben.

Dafür lässt sich der Kater aber ganz formidabel mit zuckersüß-buttrigen Gebäckteilchen auskurieren, nach denen meine nordischen Mitmenschen regelrecht süchtig sind (erklärt vielleicht auch das exzessive Radfahren, denn irgendwo muss man diese teuren Kalorien ja wieder verbrennen).
Kurz gesagt habben mich kanelsnegle und scones also schon fast wieder mit dem Gekeuche und Geschnaufe auf meinem 30 Jahre alten Ladybike versöhnt.

Wie ich allerdings einen netten dänischen Männeke von meiner Selbst überzeugen soll - mit meiner vom Radeln tropfenden Schniefnase, den Mund voller wienerbrød und die Mascara irgendwo in den Mundwinklen - das weiß ich noch nicht so genau.
Aber ist da ja noch ein bisschen Zeit und immerhin - vielleicht schauen die netten Herren hier dann eher auf die inneren Werte.

Hallo süße Sünde - komm ruhig näher. Auf meinen Hüften ist noch reichlich Platz für dich.
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Dienstag, 4. Februar 2014

First Impressions

Ui ui ui,
ich weiß ja nicht, wer von euch schon ein Auslandssemester gemacht hat oder noch eins machen will (will ja hier keinem auf den Schlips treten), aber eins sag ich euch: Für mich ist es mega anstrengend!

Ich bin jetzt nicht unbedingt ein hässliches Entlein (hach, ich lebe in der Geburtstadt von H.C. Andersen, ich darf jetzt 6 Monate ungestraft mit Märchen-Metaphern um mich werfen, yay!) und auch nicht grade unkommunikativ, aber ich hab ein ganz ein mieses Namensgedächtnis.
Und jeden Tag mindestens 3 neue Leute kennen zu lernen ist nicht grade einfach für mich. Am ersten Abend hat sich mein Gehirn vor lauter Information Overflow gleich mal abgeschalten und ich hab nur grenzdebil über mein Bier in lauter neue Gesichter gegrinst, Kopfschmerzen bekommen, unzählige Male: "Kathi, nice to meet you" geplärrt (die Musik in Heidi's Bier Bar ist unglaublich laut und ja, ihr habt richtig gehört, die Bar heißt tatsächlich so!) und die Antwort gleich direkt ausgeblendet, weil ich nicht fähig war, noch mehr neue Leute zu meinem beschränkten Namensregister hinzuzufügen.

Schön und gut, irgendwann setzt dann die aus jeglicher Art von Herde altbekannte Gruppenbildung ein und die Hälfte der gelernten Namen kann man gleich mal wieder vergessen, weil man sich höchstens höflich auf dem Gang in der Uni (der den klangvoll-unaussprechlichen Name Gydehutten trägt) ein Hallo zuwirft. Verdammt, da hätte mein Gehirn sich doch lieber mal den Namen des "finnish girl with boots" eingeprägt, statt des "french guy with a cap"...

Irgendwann geht dann aber endlich die Uni los, so ein bisschen Alltag schleicht sich ein und spätestens, wenn die ersten Facebook-Freundschaftsanfragen eintrudeln, fällt es mir auch leichter, die Namen den Gesichtern zuzuordnen.
Wenn ich jetzt noch ein Fahrrad ergattern kann, das wenn möglich weniger als 100 Euro kostet, dann bin ich schon ein richtiger Glückspilz!

Willkommen in meiner neuen Hood. Birkeparken.

Das geht ja fast schon als romantisch durch hier...




So als kleines PS: Mir gefällt es bisher aber echt gut und meine völlig überspitzte Beschreibung meines Namens-Erinnerungs-Defizits soll nicht stellvertretend für die ganze bisherige erste Woche stehen, die war nämlich sehr schön.
Und die Namen der Mädels, mit denen ich mich zum Kaffee trinken verabrede, hab ich inzwischen auch im Kopf. Indianerehrenwort.
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