Mittwoch, 4. März 2015

[Travel] Handgepäck und Reisefieber

Während das deutsche Wetter uns mit Stimmungsschwankungen , Frost. Minusgraden und grauen Wolken auf die Nerven geht, werde ich meine bleichen Waden schon bald in die südafrikanische Sonne halten. Die Tatsache, dass ich nicht zum Spaß haben, sondern auch zum Arbeiten dort sein werde, kann diese Aussicht nicht trüben, genauso wenig wie der Umstand, dass ich außer dem Flug im Augenblick noch nichts gebucht habe – die Suche nach einem Dach über dem Kopf gestaltet sich etwas schwierig. 


Egal, das Reisefieber hat mich trotzdem schon gepackt. Und weil ich eine leidenschaftliche Planerin bin, habe ich nicht nur Unmengen Pins à la „10 Things to do in Cape Town“ auf Pinterest gesammelt, sondern auch schon angefangen, meine Pack- und Reiseliste zu befüllen - mit Dingen die für einen entspannten 16-Stunden-Flug nicht fehlen dürfen. Und deswegen hab ich hier mal eine kleine Liste für euch zusammengestellt.

 
Quellen: Lidl, Amazon, Relax Store


1. Der Handgepäckkoffer.
Groß soll er sein, geräumig und dabei aber auch noch den Vorgaben der Fluggesellschaft entsprechen. Gar nicht so einfach beim Handgepäck. Trollys finde ich immer unpraktisch, weil man mit denen kaum durch den Gang im Flugzeug kommt, außerdem kann man die nicht so gut knautschen wie Reisetaschen und dabei ein, zwei Zentimeter mehr Volumen dazu schummeln. Da ist dieser (Herren) Weekender eine tolle Alternative, in der man alles nötige unterbringt. (via Lidl)

2. Zum Beispiel eine... Kofferwaage.
Ja, ja ich weiß, was ihr denkt: Keiner braucht so was. Aber habt ihr mit euren mehr oder weniger Push-Up-erprobten Ärmchen schon mal versucht, stemmend das Gewicht einer Tasche zu schätzen? Nein? Ich schon! Endete darin, dass mein exzessives Shopping mit einer genauso exzessiv hohen Rechnung der Fluggesellschaft für ein paar Extragramm belohnt wurde. Das passiert mir nicht mehr. Und euch jetzt hoffentlich auch nicht mehr ;) (via Lidl)

3. Nackenhörnchen.
Ein schöner Rücken kann entzücken. Und ein verspannter kann verdammt unangenehm werden. Und mal ehrlich: Im Zug und im Flugzeug kann man ohne Genickstarre einfach nicht schlafen. Und wenn doch, dann wacht man auf und fühlt sich wie der fast kopflose Nick. 16 Stunden lang tu ich mir das beim besten Willen nicht an, deswegen befördern mich Baldrian-Tabletten und dieses hübsche Nackenhörnchen hoffentlich schnell ins Land der Träume (via Relax Store).

4. Schokolade
Flugzeugessen... ist nicht immer so wirklich lecker und reicht oft nicht unbedingt zum satt werden.  Schon allein dafür rentiert es sich, noch einen kleinen Snack dabei zu haben. Wenn man dann auch noch ins Unbekannte fliegt überfallen einen (oder zumindest mich) wenn man viel Zeit zum Denken hat doch manchmal kleinere Panikattacken. Und da hilft nur eins. Alkohol. Oder Schokolade? Oder beides! Aber ich warn euch, die Rittersport Knusper-Dinger machen süchtig!

5. Kindle
Ja, ich bin bekehrt. Von "Das ist doch kein richtiges Buch!" zu "So praktisch!". Seit ich mir den Kindle gegönnt habe, geh ich quasi nicht mehr ohne Lesestoff aus dem Haus. Und weil der Akku so toll lange hält und die Filmauswahl auf Langstreckenflügen doch manchmal echt dürftig ist, darf der Kindle auf meiner Liste natürlich nicht fehlen. (via Amazon)


Und jetzt zu euch. Habt ihr noch irgendwelche höchstwichtigen Überlebenstipps für mich?
Oder vielleicht selbst bald einen längeren Trip geplant?


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Sonntag, 1. März 2015

[Das Wort zum Sonntag] Sei frech und wild und wundbar...

... lautet eines meiner liebsten Zitate.


Ich denke da nicht sofort an Pippi Langstrumpf, sondern an eine Freundin von mir, die wie ein Wirbelwind in jeden Raum kommt, das Zimmer ausfüllt und alle mit ihrer guten Laune ansteckt.

Ich bin ja eher der ruhige Typ und ich bewundere Menschen, die sich im Mittelpunkt genauso wohl fühlen wie Cersei Lannister in den Armen ihres Bruders.
Wenn mir auf einmal alle zuhören, dann bekommt meine Stimme so einen schrillen Klang, als würde mir jemand mit einem Elefantengewicht auf den Zehen stehen und spätestens wenn ich dann auch noch die Pointe des Witzes versaue und keiner lacht, frag ich mich, was peinlicher ist: Das hier, oder beim Bachelor mit zu machen. Meistens entscheide ich mich dann aber doch dafür, dass letzteres einen wesentlich höheren Peinlichkeitsfaktor hat - und beschließe, einfach einen guten Witz auswendig zu lernen. Für den Ernstfall.

Und immerhin ist es ja schon besser geworden. Als kleines Mädchen hab ich mich hinter Mamas Rücken versteckt, wenn der Weihnachtsmann gekommen ist (na ja, der Alte mit seinem Hipsterbart war damals ja auch noch gruslig....jetzt sieht man sowas ja täglich auf der Straße) und meine beste Freundin hätte ich vermutlich nie kennen gelernt,wenn wir nicht zwangsweise Sitznachbarn gewesen wären. Hinzu kam nämlich auch eine äußerst unkooperative non-verbale Ausdrucksweise meinerseits (nennt sich heutzutage Duckface, drückte damals einfach nur Unbehagen aus).

Glücklicherweise konnte ich die Scheu, Menschen anzusprechen mit der Zeit überwinden - wo würde ich mir denn sonst auch Feuer schnorren, wenn ich meins mal wieder zu Hause vergessen habe. Das Unbehagen, im Mittelpunkt zu stehen, ist aber geblieben.

Ich tanze gerne auf jeder Hochzeit - aber bitte am Rand der Tanzfläche im Halbschatten. Ich bin gerne die beste der Klasse, aber bitte nur auf dem Papier und ohne große Ehrung. Ich schreibe gerne Zeilen, mit denen Menschen sich identifizieren können - aber ich möchte darüber nicht referieren müssen.

Und manchmal frage ich mich, wie es wäre, mal aus dem Schatten raus zu treten und selbst die Puppen tanzen zu lassen. Wie sich das helle Scheinwerferlicht anfühlen würde - und ob es im Grunde gar nicht so schlimm ist, wenn man die Pointe versaut - solange man trotzdem jemandem zum Lachen bringen kann.


Kennt ihr das Gefühl auch?
Steht ihr gerne mit Mittelpunkt oder seid ihr lieber Zuschauer so wie ich?
Und wenn ja, wünscht ihr euch manchmal, ein wenig extrovertierter zu sein?
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Sonntag, 22. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Spring is coming!


Seien wir mal ehrlich, der Monat, den wir in einer Woche endlich hinter uns haben, ist einfach der Schlimmste des Jahres, oder nicht?

An Fasching versuchen wir noch so gut es geht, den Umstand dass es immer noch kalt und grau und ekelhaft ist zu verdrängen - werfen uns bunt bemalt und aufgestylt in den bunten Trubel, um uns den kürzesten Monat des Jahres mit einem ordentlichen Pegel und Krapfen zu versüßen - und bereuen den Rest der Woche, was wir in der letzten Woche getan haben.

Statt fröhlicher Mucke schalte ich Volbeat und  Three Days Grace ein und vergrab mich mit düsterer, schwedischer Lektüre von Henning Mankell unter der Decke.
Die guten Vorsätze aus dem Januar haben sich als nervig entpuppt und egal was genau der Plan war, ihre Erfüllung liegt in weiter Ferne. Und zu allem Überfluss erinnert uns auch noch die frisch angebrochene Fastenzeit daran, dass wir nochmal eine zweite Chance bekommen, an den guten Plänen zu arbeiten.

Die Sonne, schmerzlich vermisst und die ersten Krokusse und Schneeglöckchen kämpfen sich ans Tageslicht - warte, Tageslicht, stimmt, so was gibt es tatsächlich! - nur um wenige Stunden später in einem plötzlichen Schneeschauer zu versinken. Einem Schneeschauer, der sich drei Stunden später in Matsch - oder noch besser - Eis verwandelt hat und alle auf die Nase fallen lässt.

Und wer nicht dabei auf die Nase gefallen ist, dem läuft sie zumindest ganz gewaltig. Februar ist Fieber-und-Grippe-Monat. Krank und schniefend kämpfen wir uns durch den Tag, wickeln uns in dicke Schals an und bewundern wehmütig die neue Frühlingskollektion.

Aber weil ein Ende schon in Sicht ist und ich dem Februar echt seinen Sieg nicht gönnen will, werde ich nicht deprimiert rumsitzen und auf die grauen Wolken vor dem Fenster starren. Ich verbringe den Rest des Tages damit, mir auf Pinterest Frühlingsfotos anzukucken.
Es kann nämlich nur besser werden!
 
 
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Sonntag, 15. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Heroes of Ignorance

Quelle: Imdb

Auf einem der großen deutschen Privatsender ging's die Woche hoch her - ein Superheld nach dem nächsten rettet zur besten Prime Time den Abend und die Welt und entertaint uns erfolgreich damit.
Superman, Batman, Spiderman, Wicki und die stärken Männer und wie sie noch alle heißen geben sich die Klinke in die Hand, um in wechselseitiger Arbeitsteilung das Böse und die Kriminalität zu bekämpfen, Städte, Länder und schöne Frauen zu retten und nebenbei noch blendend und muskulös auszusehen.

Klar, jeder schaut sich auf der Mattscheibe gerne Geschichten an, in denen alles gut wird. Und gerade im Augenblick scheint Welt-Retten besonders angesagt zu sein.Wenn man sich davor um 20 Uhr noch die Nachrichten auf dem Ersten angesehen hat, dann wundert einen das allerdings auch nicht mehr - denn in unserer realen Welt treffen sich ja nicht unbedingt gerade alle fröhlich vereint zu Margaritas und der  Miss-Waikiki-Wahl.
Ich will hier nicht mahnend den Zeigefinger erheben, aber ich finde es irgendwie erschreckend, dass wir uns scheinbar lieber ansehen, wie erfundene Comic-Helden mit fetten Karren und Superkräften ausgestattet über den Bildschirm hüpfen, fliegen oder rasen, statt uns mal vor der eigenen Haustür umzukucken. Ein paar Alltagshelden könnten wir im Moment nämlich gut gebrauchen - und dafür braucht keiner von uns ein Bat-Mobil. Es würde schon reichen, Stellung zu beziehen und zu dieser Meinung auch zu stehen oder - um es mit den Zeilen der Ärzte zu sagen - "Worte tun niemandem weg. [...] Geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren."

Und wenn ihr euch das nicht traut - sagt dem kleinen Alltagsrassisten der über seine eigenen doofe Islamisten-Witze lacht doch einfach mal ehrlich die Meinung, zeigt nicht automatisch und Mitläufer-mäßig mit dem Finger auf die (wer auch immer die sind), statt euch anstecken zu lassen und automatisch alles, was nur annähernd anders ist als gewohnt in den Islamisten-Topf oder eine andere Schublade zu werfen und bleibt euch und eurer toleranten Meinung treu.

Damit ist uns allen mehr geholfen als mit ein paar Millionen Zuschauerzahlen für Spider-Man und Gotham um 20.15 Uhr.

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Donnerstag, 12. Februar 2015

[M]Eine kleine Liebeserklärung

Übermorgen ist es soweit: Der Valentinstag rückt näher und Millionen Menschen geben sich eine Bigbox Popcorn und #fiftyshadesofbadsexwithhappyending oder übel romantische Abende in überfüllten Restaurants mit 50 anderen unglaublich verliebten Paaren, bei denen nur zu hoffen bleibt, dass sie die Diamantring-präparierten Sektgläser nicht vertauschen. Ich hab bisher auf dem Blog nicht in großen Zügen und vielen Worten über die Liebe geschrieben, weil mir das Thema bisher echt 'n bisschen zu kitzlig und 'n bisschen zu persönlich war.

De facto ist es nämlich so, dass die Liebe und ich nicht unbedingt das beste Timing haben. Fährt sie U-Bahn, gehe ich zu Fuß, sitze ich in der Straßenbahn, nimmt sie den Bus und überhaupt ist sie halt ein bisschen so wie meine Wetter-App: unzuverlässig. Ich kann mit ein und der selben Person, an ein und dem selben Ort stehen und statt dem angesagten Sonnenschein regnet es aus Eimern und das Make-up läuft mir über die Nase, bis ich auskucke wie ein Pandabär.

Gut, aber eigentlich wollte ich nicht auf mein Pandabärengesicht raus (obwohl, das wäre keine schlechte Faschingsverkleidung...), sondern darauf, dass es ja nicht nur Prince Charming gibt, dem man morgen mal zwischen kitschigen Rosensträuchern in überfüllten Restaurants die Paarungsbereitschaft und ehrliche Zuneigung gestehen könnte (ich hoffe, wenn euer Prince Charming morgen am Start ist, habt ihr einen besseren Plan und schleppt dem armen Kerl um Himmels Willen nicht in Shades of Grey!).

Nein, es gibt noch jede Menge anderer Menschen, denen man die drei kleinen Worte viel häufiger sagen sollte. Ich benutze sie für Spinatlasagne, für Ed Sheerans neues Album und für den Kopenhagener Hafen - aber ich spreche sie nicht aus, wenn ich meine Freundinnen umarme, nachdem sie mich wieder vom Boden aufgekratzt haben. 
Deswegen soll das hier jetzt eine kleine Liebeserklärung für genau diese Mädels werden!


Sie kommen vorbei, wenn ich weinend anrufe und bringen die Notfallzigaretten mit.
Sie drehen sich mit mir und meinen Gedanken stundenlang im Kreis.
Sie bewerten meine Outfit-Selfies, bevor ich auf Dates gehe.
Sie sagen mir, mal tief Luft zu holen, bevor ich durchdrehe.
Sie freuen sich mit mir - manchmal auch, wenn es gar keinen Anlass gibt.
Sie bestellen mir ein Taxi, wenn ich einen Tequila zu viel hatte (kam schon lang nicht mehr vor:D)
Sie sind ehrliche Berater, doch sie nehmen mir meine Entscheidung nicht ab.
Sie machen mir Mut.
Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie meine Entscheidung kritisch beäugen.
Sie sagen mir, wenn ich nerve und sie lachen mit mir, wenn etwas witzig ist.
Sie versuchen, mich zu verstehen - selbst wenn sie es manchmal nicht tun und wir halten uns nicht mit Smalltalk auf.

Wir kennen uns noch nicht in- und auswendig, aber wir kennen uns gut.
Gut genug, um dieses verrückte Auf und Ab und die schönen und schlechten Momente zu teilen und uns trotzdem noch nicht auf die Nerven zu gehen.

Ich bin euch dankbar und ich hab euch lieb!


Diesen ungewohnten Ausbruch von Kitsch meinerseits habt ihr erstens der Tatsache zu verdanken, dass man mit dem Alter weicher wird und zweitens Monsterzeug - die haben nämlich zum Bloggergewinnspiel aufgerufen und dazu, ein bisschen Liebe in der Welt zu verteilen. Und weil ich eigentlich ja schon finde, dass das keine so verkehrte Idee ist und man ein bisschen Liebe immer gebrauchen kann, lest ihr hier diesen Artikel. Und ich hoffe, er inspiriert euch dazu, auch mal jemandem der es verdient hat, etwas Liebes zu sagen. Spread the love und so... Ende der Durchsage und genießt euer Wochenende.

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Sonntag, 8. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Besuch bei Peter Pan und den verlorenen Jungs.

Es ist Samstagnacht, 3.45 Uhr. Wir sitzen im Nachtbus und wir haben genau den richtigen Pegel, um tiefgründige Gespräche zu führen, obwohl wir uns überhaupt noch nicht so gut kennen. Ich lehne den Kopf an die schmierige Scheibe, weil er irgendwie zu schwer ist, um ihn zu halten und höre zu.
Ende Oktober hat er seine Masterarbeit abgegeben. Dann erstmal zum Chillen nach Thailand. Einen Job hat er auch jetzt noch nicht. Wenn er Kohle braucht, dann arbeitet er für ein paar Tage auf einem Ausflugsschiff, von Amsterdam nach Nürnberg und zurück. Bierproben mit amerikanischen Ladies. Er lacht. Die stehen auf mich, denken ich bin ein bayerischer Braumeister. Aber auf Dauer ist das nix, die alten Ladies sind ganz schön aufdringlich, wenn sie nen 25jährigen um sich haben. Deswegen wird es jetzt allmählich doch Zeit, sich für Traineestellen und Jobs zu bewerben. Selbst die schönste Pause hat irgendwann mal ein Ende. Ein schlechtes Gewissen wegen der Lebensführung, die andere als Lotterleben bezeichnen würden? Fehlanzeige.
Ich hab mir doch echt ne Pause verdient, sagt er und grinst, Oder nicht?

Eigentlich will mein Kopf protestieren. Pause? Stehenbleiben? Schwachsinn.
Es muss immer vorwärts gehen, so gehört sich's halt. Man muss sich doch selbst was bieten. Immer busy, immer beschäftigt. Überstunden zeugen von Kompetenz und Verantwortung, Sportkurse von Disziplin und selbstgekochte #HealthyMeals von Organisationstalent. Einfach abhängen, rumhängen und sich selber gehen lassen - sorry Honey, is nicht.
Aber mal im Ernst: Vorwärts ist keine Richtung sondern nur der Punkt bis zu dem uns der Ehrgeiz treibt und das Wissen, was von uns erwartet wird oder der Glauben, wie wir sein sollten. Und ich glaub, Vorwärts und die Karriereleiter hinauf ist eigentlich nicht unbedingt immer genau der Weg, den wir selbst auch eingeschlagen hätten. Stattdessen wären wir vielleicht lieber einfach mal ein bisschen länger stehen geblieben.

Sonnenaufgänge, statt Seminare.
Nike Frees und Kapuzenhoodies statt Hosenanzügen und Meetings.
Wodka Shots statt Wein, der atmen muss.
Vielleicht wären wir alle gern noch ein paar Tage, ein paar Wochen, ein paar Monate länger jung. Würden uns gerne verabschieden von der alten Zeit, die neue begrüßen. Eine Pause einlegen und mal durchatmen. Uns nur mit Dingen beschäftigen die wir lieben. Kant lesen oder einfach nur die Bild. Unnützes Wissen anhäufen. Mit Studenten über Pegida und die Ukraine-Krise diskutieren. Verschwinden in Musik.

Klingt doch eigentlich ganz gechillt, sich im Nimmerland noch ein bisschen vor der Zukunft zu verstecken und vor dem Stress, dem busy schedule, der Karriere und dem erwachsenen Leben abzuhauen.

Und was ist verwerflich daran?

  
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Sonntag, 1. Februar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Geduld ist eine Tugend

Wir tun es überdurchschnittlich häufig. An der Bushaltestelle oder an roten Ampeln, wenn die beste Freundin mal wieder die obligatorischen 10 Minuten zu spät ist, die Schlange an der Aldi-Kasse kilometerlang oder der Urlaub, der Sommer und die Zeit zum Entspannen noch so weit weg sind. Wir warten.

Und ich? Ich kann nicht warten. Ich verabscheue es aus der tiefsten Tiefe meines Herzens heraus.
"It’s the worst torture in the world, waiting when you know there is nothing else you can do.", sagt die Präsidentin in Mockingjay und sie hat Recht.
Bevor ich auf den Bus warte, lege ich lieber einen Sprint zur Haltestelle hin, im Stau telefoniere ich nebenbei, um die Zeit sinnvoll zu Nutzen und im Supermarkt entwerfe ich in der Schlange den nächsten Blogpost. Wenn ich Zeit verschwende, dann will ich selbst entscheiden, wann und wo. Ich will nicht durchs Warten zur Untätigkeit gezwungen sein. Die macht mich nämlich reizbar und unleidig und ist für mich ungefähr so schlimm, wie ein Fluch - eine Ganzkörperklammer, die bewegungsunfähig macht, obwohl man nichts lieber tun möchte, als sich zu bewegen.




Ja, zugegeben, meine Beziehung zum Warten ist immer noch die einer 5jährigen am Heiligen Abend kurz vor der Bescherung. Nur wenn ich hungrig bin, sinkt meine Laune noch weiter in den Keller und ich werde quengelig und unleidig.
Es lähmt mich, auf wirklich wichtige Fragen keine Antworten zu haben. Ich will immer wissen, wie es weiter geht. Hab ich die Klausur bestanden? Mag er mich? Krieg ich den Job? Gewinn ich die Weltreise? Der Einsatz ist gebracht und dann... dreht sich das Roulette.

Wenn man ein Problem anpacken kann, es lösen, es angreifen, sodass es greifbar wird und sich auflöst, dann verliert es seinen Schrecken. Aber das Warten, das verliert seinen Schrecken nicht. Die 50:50 Chance einer guten oder schlechten Nachricht, das Lottospiel und die wechselnden Bauchgefühle, dass ist die wahre Herausforderung.
Und dann werde ich ganz stumm. Ganz gelähmt. So wie es auf dem Blog auch die letzte Woche war. Ich habe nämlich die Luft angehalten, vor lauter Angst vor dem Warten. Ich habe mich eingegraben, in meinem Kopf die Möglichkeiten durchgespielt und es mal zum Endboss geschafft - und mal nicht.

Warten ist anstrengend, schlaucht und zehrt aus. Warten ist Leistungssport.
Und ich bewundere jeden, der die Herausforderung annehmen kann.
Denn ich muss leider passen.

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Donnerstag, 22. Januar 2015

Places I should see according to Pinterest

Am Dienstag habe ich eine gute Freundin in ihrer neuen Wohnung besucht. Und in der Schublade neben dem Bett etwas aufblitzen sehen, dass bei mir direkt als Trigger gewirkt hat: Einen Reisekatalog. Mein Fernweh - nie wirklich im Tiefschlaf - war natürlich sofort wieder geweckt.
Und weil ich ja ein fleißiger Reiseziel-Pinner bin, habe ich mal gekuckt, was denn meine Travel Bucket List auf Pinterest sagt - wohin sollte ich als nächstes reisen?

Nachdem letztes Jahr irgendwie jeder auf Kos, Korfu oder Kreta rumgegeiert ist, hat mich wohl die Sehnsucht nach Souvlaki und Zaziki in seinem natürlich Lebensraum ereilt. Und natürlich auch nach Strand, Sonnenuntergängen und den hübschen weißen Häusern unter tiefblauem Himmel. Hach...Sonne - wo bist du nur?


Seit dem Tunesienurlaub vor - oh Gott, 5 Jahren, ich werde alt! - steht Marokko auf der Liste.
Ich erinnere mich noch ganz genau an die heiße, trockene Luft, an Dattelpalmen und die ungewohnte Duftmischung nach Pfefferminz, Zimt und anderen Gewürzen, die in der Luft hängt. Dazu das arabische Stimmengewirr und die bunten Farben und Formen, die das Gehirn völlig überfordert. Ein Traum.


Seit ich meine Facharbeit im Gym über die Mafia geschrieben habe, habe ich so eine kleine Schwäche für alles, was nur im entferntesten mit der Cosa Nostra zusammen hängt. Und was gehört dazu, wenn nicht Sizilien? Großes Plus: die maurische Architektur, Orangen und Zitronen, Strände und ein Vulkan auf einer Insel, Pizza, Pasta und dolce vita!


 Ich sag nur 31. März 2015! Da erfüllt sich für mich ein Traum. Solange halte ich mich mit exzessivem Pinnen von Bildern des Tafelbergs, bunter Häuser und Safaris über Wasser. Nicht zu vergessen 10 free things to do in Cape Town. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und hoffentlich ordentlich neidisch machen, wenn es so weit ist und meine 8 Wochen am Kap starten. Versprochen.


Macchu Picchu - nachdem ich mit 11 vergeblich auf meinen Brief mit der Aufnahme für Hogwarts gewartet habe, musste ich ein bisschen realistischere Ziele anpeilen und mich darauf verlegen, die Magie an einem weltlicheren Ort zu erleben. In Peru zum Beispiel,  auf fast 2.500 Metern wo die Sonne im Dunst aufgeht und ein verzaubertes Ruinengelände offenbart - wenn man es erstmal dorthin schafft. Aber das werde ich. Vielleicht nicht morgen oder übermorgen.

Und was Hogwarts betrifft... es besteht ja zumindest immer noch die Hoffnung, dass Gandalf mich zu den Elben und Zwergen entführt, wenn ich 50 bin.

Verratet mir eure sehnlichsten Reisewünsche!
Und seid ihr auch so ein bisschen pinterest-süchtig wie ich? 


* alle Fotos von Pinterest. Auf Anfrage hin werde ich die Bilder natürlich entfernen.
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Dienstag, 20. Januar 2015

[Thursday Thoughts] Ich wünsche mir, dass irgendwo irgendjemand auf mich wartet.

Draußen ist es schon stockfinster. Das Neonlicht hier drin ist kalt, so als würde es sagen wollen: Verpiss dich, Schwester. Du hast hier nix zu suchen - zieh weiter! Und trotzdem sitze ich hier, alleine. Und warte. Vor ein paar Stunden habe ich meine Bachelorarbeit abgegeben. Ich war euphorisch, in Feierlaune. Wir wollten in den Club hier direkt am Flughafen gehen. Nicht mega stylisch und angesagt, aber mit Blick aufs Rollfeld und günstigen Drinks. Ich habe meine neuen Ankle Boots eingeweiht und mich selbst mit einem Hemdkleid belohnt, um zur Feier des Tages gut auszusehen. Und sitze jetzt wie bestellt und nicht abgeholt in einer Abflughalle, in hohe Schuhen und einem kurzen Rock und werde angestarrt. Meine Freundin ist schon 20 Minuten zu spät und meine Feierlaune ist Richtung Boarding Bukarest LH1456 abgezischt. Kein Wunder, ich wäre jetzt auch gern woanders.

Das grüne Lämpchen neben dem Flug aus Düsseldorf und dem aus Heathrow beginnen zu leuchten. Die beiden sind gelandet. Die Kofferbänder hinter der milchgläsernen Absperrung, über der ganz groß "Arrival" steht beginnen jetzt vermutlich langsam ratternd anzulaufen. Das Mädchen neben mir knabbert an seinen Fingernägeln. Die Halbstarken, die ein paar Meter weiter stehen glotzen auf meine entblößten Knubbelknie. Ich auf mein Handy Display. Angefressen. Ich wollte die Nachrichten lesen, aber ich will nicht wieder von Charlie Hebdo hören und von Pegida und davon, wie sich die Menschen gegenseitig aufwiegeln und hassen wegen nichts und wieder nichts.

Ich würde gerne die ganze Welt ändern, wenn ich könnte, aber ich kann es nicht. Also sitze ich hier und ich versuche, dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass ich nicht aus meiner Heimat fliehen musste. Dass mir in meiner neuen Heimat kein Hass und keine Abneigung entgegen schlägt und dass mir auf meinem Berufsweg nur die Steine in den Weg gelegt werden, gegen die ich selber renne. Ich will dankbar sein, dass geliebte Menschen zwar leiden, aber dass ich noch keinen auf grausame Weise verloren habe und dass ich es mir leisten kann, Bus zu fahren, wann immer ich Lust habe und Essen zu gehen, weil ich zu faul zum Kochen bin. Dass ich hier sitzen kann, gelangweilt und genervt in brandneuen Ankle Boots und mit einem Handy in der Hand. Ohne Angst einfach so an einem Flughafen.

Und alles, was ich mir noch wünschen könnte ist, dass irgendwo irgendjemand auf mich wartet, mit dem ich dieses Gefühl teilen kann.

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Freitag, 16. Januar 2015

[Süchtig nach...] January Edition

Es ist Januar. Es ist Zeit für einen neuen Post mit Süchtig-Machern.
Ich habe in letzter Zeit (danke Bachelorarbeits-Endspurt) mehr Zeit am Schreibtisch verbracht als sonstwo, aber da ich ein meister im Prokrastinieren auf hohen Niveau bin, hatte ich natürlich auch noch genug Zeit, mich anderweitig mit den schönen Dingen des Lebens zu beschäftigen. Ich bin mir sicher, meine Betreuerin versteht das... schließlich schreibe ich ja auch darüber, wie wichtig eine ausgeglichene Work-Life-Balance für die moderne Frau ist.


 │ Ich war ja lange misstrauisch, wenn jemand von Quinoa geredet hat. Was ich nicht aussprechen kann, ess ich nicht. Aber dieser Salat hat mich bekehrt. (Obwohl ich immer noch nicht weiß, was Tempeh sein soll, schmeckt auch mit anderem Zeugs) │ 
  
Ich steh auf leichte Lektüre. Hin und wieder krieg ich aber einfach das Gefühl nicht los, ich sollte mich nicht nur mit substanzlosem Gelaber berieseln lassen. Dann beschließe ich, Bücher wie dieses hier zu lesen. Und grusel mich mehr als ich es bei jedem Thriller von Sebastian Fitzek könnte...  

│ Grau in Grau? Muss nicht unbedingt ein Zeichen von Depression sein. Kann auch dieser tolle Nagellack sein. Der ist zwei ein bisschen höheres Preissegment. Aber er passt so gut zu meinen Converse. Und meinem Cardigan. Und meiner Skinny Jeans und... muss ich noch mehr sagen? 

│ Ich bin ja bekennendet Binge-Watcher von jeder guten Serie, die mir über den Weg läuft. Und ich versuche immer noch, einen würdigen Game of Thrones Nachfolger zu finden, bis die 5. Staffel endlich startet. Marco Polo ist nicht mal annäherend ein entsprechender Ersatz. Grottenschlecht ist es  aber auch nicht. Könnte auch einfach dran liegen, dass ich mich für alles interssiere, was auch nur annäherend historisch zu sein scheint.

Hedegaard. Kennt keiner. Lukas Graham. Inzwischen vermutlich auch nicht mehr. Drunk in the morning ist auch schon lang her. Aber macht nix. Dafür zeig ich euch jetzt diesen Song. Unbedingt reinhören.

Seit Weihnachten nenne ich das beste Parfum überhaupt mein Eigen. Und ich kann mich daran einfach nicht satt riechen. Nein, ich schnüffel ununterbrochen an mir selbst, so happy bin ich. Ich hoff, dass diese unkonventionell und gesellschaftlich nicht anerkannte Angewohnheit bald wieder nachlässt   


Und wovon könnt ihr im Moment die Finger nicht lassen? 
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Sonntag, 11. Januar 2015

[Das Wort zum Sonntag] Speak Up! (Inspiring quotes)

Das Wort zum Sonntag lege ich heute anderen in den Mund. Schriftstellern, Journalisten und Menschen, die etwas zu sagen haben.
Erstens, weil ich heute nichts zu sagen habe. Nicht, dass das oft vorkäme, aber manchmal sind meine Gedanken einfach ein bisschen unzusammenhängend und nicht blog-kompatibel. Und zweitens, weil es wichtig ist, sich klar zu machen, dass unsere Stimme - oder die Stimme, die uns jemand anders leiht, wenn uns die Worte fehlen - ein Gut ist, adss wir uns nicht verbieten lassen sollten.

In Walt Disney's "Die kleine Meerjungfrau" sagt die böse Hexe:  A woman doesn't know how powerful her voice is until she has been silenced.
Und egal ob es um die Arbeit geht oder die Schule oder das Studium, um Politik oder nerdigen Filmgeschmack, Kleidung oder Wissenschaft, Religion oder romantische Vorlieben: Niemand sollte aufhören, eine Meinung zu haben, nur weil es nicht cool ist und weil es angesagt ist, diplomatischer und neutraler zu sein als die Schweiz.
Engagiert euch für das, was euch wichtig ist. Interessiert euch. Bleibt neugierig. Lernt. Und lasst es alle wissen. Denn dafür ist eure Stimme da.





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