inspired by thought catalog
Als ich endlich nach Hause zurück gekommen bin, war ich überglücklich.
Die Mädels wieder sehen und vom Erasmus-Flirt berichten, am Familientisch stundenlang (Erasmus-Flirt-freie) Anekdoten von einer unvergesslichen Zeit erzählen, neugierige Fragen von Bekannten beantworten... kurzum: Um ganz ehrlich zu sein, wäre ich wirklich gerne mal wichtig gewesen.
Nicht mal, weil ich fand, dass mein Auslandssemester so sehr der Rede wert sei, nein, einfach weil ich so viel zu erzählen hatte. Weil mir so viel auf der Seele brannte, dass ich loswerden wollte.
Über die Menschen, die ich getroffen hatte, die Meinungen, die ich ausgetauscht hatte, über schlechtes Bier und platte Fahrradreifen und einfach darüber, dass meine ganze Welt auf einmal Kopf stand und ich mein ganzes, gemütliches fränkisches duales Studentenleben plötzlich in Frage stellte.
Ich war der Meinung, jeder müsste doch sehen können, dass da in meinem Gehirn die Rädchen wie wahnsinnig ratterten und klickten - und dass meine Gedanken nicht nur ein Post-Erasmus-Kater waren.
Doch ganz schnell war der Trubel der Wiedersehensfreude vorbei... und auf einmal - war alles wie vorher. Ich war jetzt wieder da, hatte wieder meine üblichen Termine und die Fragen wurden wieder die üblichen: Hast du schon gelernt? Wie geht's denn jetzt mit deinem Freund weiter? Wann bist du beim Pferd? Über die Menschen, die ich getroffen hatte, die Meinungen, die ich ausgetauscht hatte, über schlechtes Bier und platte Fahrradreifen und einfach darüber, dass meine ganze Welt auf einmal Kopf stand und ich mein ganzes, gemütliches fränkisches duales Studentenleben plötzlich in Frage stellte.
Ich war der Meinung, jeder müsste doch sehen können, dass da in meinem Gehirn die Rädchen wie wahnsinnig ratterten und klickten - und dass meine Gedanken nicht nur ein Post-Erasmus-Kater waren.
Jeder war in seinem eigenen Alltagstrott und mit den eigenen Zielen und Träumen beschäftigt. Das soll auch kein Vorwurf sein, schließlich ging das Leben weiter, während ich weg war.
Aber genau deshalb kann man auf einmal kaum das Verlangen unterdrücken, wieder die Koffer zu packen. Um das ungute Gefühl des Nicht-mehr-dazu-gehörens los zu werden. Um nicht mehr so verloren und verwirrt zu sein. Auf Reisen zu gehen, heißt, sich der Verwirrung und der Verlorenheit mit Absicht auszusetzen, nicht, sie unerwartet zu Hause im heimischen Club zu erleben.
Man verspürt das zapplige Gefühl, das Kribbeln des Travelbug auf dem Rücken und kann es kaum erwarten, wieder ins nächste Flugzeug zu steigen und irgendwo Menschen zu treffen, die auf der gleichen Wellenlänge reiten.
Kurzfristige Bekanntschaften, von denen der Abschied schwer und unausweichlich ist. Menschen, die man nie wieder sehen wird.
Und wiedergeht, was dann? Dann kommt man nach Hause zurück - und gehört noch weniger dazu als davor.
Und läuft wieder davon. Vielleicht ist genau das der Fluch der Träumer und der Weltenbummler.
Sagt mir bitte dass ich nicht verrückt bin und einer von euch dieses Gefühl auch schon mal hatte ;)
Und wiedergeht, was dann? Dann kommt man nach Hause zurück - und gehört noch weniger dazu als davor.
Und läuft wieder davon. Vielleicht ist genau das der Fluch der Träumer und der Weltenbummler.
Sagt mir bitte dass ich nicht verrückt bin und einer von euch dieses Gefühl auch schon mal hatte ;)
Oh wow, ich beneide dich. Habe die Chance auf ein Auslandsemester leider nie genutzt und bereue das sehr. Trotzdem kann ich sehr gut nachempfinden, was du beschreibst. Reisen ist irgendwie zu einer richtigen "Sucht" geworden. Ich halte es nie lange zuhause aus, bevor mich das Fernweh wieder packt...
AntwortenLöschenLieben Gruß :)
achja, hier noch meine Antwort auf deinen Kommentar:
Haha, bei mir ist es genau andersrum. Ich hasse es auf dem Laufband zu laufen, weil ich Angst habe die Kontrolle zu verlieren und hinten vom Band zu fallen..haha :/
Also Motivationstipp kann ich dir aufjedenfall die richtige Musik ans Herz legen. Stell dir eine Playlist extra fürs Joggen zusammen, mit Liedern die dich richtig pushen. Mir hilft das sehr. Außerdem jogge ich am aller liebsten früh morgens, noch bevor ich etwas gegessen habe. Erstens, bekomme ich dann kein Seitenstechen und zweitens, motiviere ich mich dann den ganzen Lauf über mit dem Gedanken an mein Frühstück zuhause ;)
Probiers mal aus, vielleicht hilfts dir ja :)
Huhu,
Löschenja, das war wirklich eine einmalige Erfahrung. Positiv wie negativ. Aber ich würde es sofort wieder machen!! Reisen ist aber denke ich ein ganz guter Ersatz dafür - zumindest, wenn man sich nicht in ne All-Inclusive-Anlage hockt und 10 Tage nur Cocktails schlürft, sondern sich auch mal umkuckt, da sieht man ja auch viel von Land und Leuten :)
Ich hab mich übrigens direkt mal an ne Playlist gesetzt und im Moment schmilzt man zwar, sobald man das Haus verlässt aber jetzt freu ich mich schon drauf, mit Musik in den Ohren bald loszulaufen!
Frühs vor der Arbeit kann ich mich zwar leider einfach nicht aufraffen, aber abends geht's ja auch meistens von der Wärme her wieder besser :)