Sonntag, 3. Mai 2015

[Travel] Unterwegs auf der Garden Route: 9 Tipps für einen Road Trip in Südafrika.

Während unseres Road Trips auf der Garden Route haben wir eine viertägige Zeitreise gemacht. Während dieser nicht ganz 96 Stunden waren wir gefühlsmäßig auf dem Mond, in Irland und den USA, in Italien und im Allgäu, in der Karibik, Kanada und der Sahara - auf 1.000 Kilometern.
Wer von der atemberaubenden Schönheit und dem Wunder der Garden Route spricht, der lügt nicht. Viele Orte gibt's auf der Welt sicher nicht, die noch schöner sind.
 

Bevor ich jetzt aber stundenlang weiterschwärme und rosafarbene Sonnenuntergangs-Kitsch-Wolken verbreite, will ich euch lieber verraten, welche ultimativen Tipps für Road Tripping in Südafrika wir gesammelt haben - damit ihr derbe entspannt durchstarten könnt, und euch über Warnblinker und Baboons keine Gedanken machen müsst, sollte es euch mal nach Südafrika verschlagen. 

Hier ist sie also, die Liste meiner 15 Tipps für euren Road Trip in Südafrika! 

1. Reisen in Südafrika ist nicht gefährlicher als anderswo.
Mit diesem Hinweis anzufangen, ist mir echt ein inneres Bedürfnis. Meine paranoide Ader ist doch sehr ausgeprägt, also bin ich zwar nicht mit in der Jeans eingenähtem Geldbeutel-Geheimfach nach Kapstadt gereist, aber doch mit einem mulmigen Gefühl. Und hab mal wieder vor Ort festgestellt, dass Vorurteile eben genau das sind. Gesunder Menschenverstand und ein paar Vorsichtsmaßnahmen (Auto von Innen verriegeln, keine Taschen auf der Rückbank liegen lassen, keine Anhalter mitnehmen) können einem schon den meisten Ärger ersparen. Also keine Sorge und einfach nur ein bisschen Vorsicht walten lassen.

2. Der Coast to Coast ist eure Bibel.
Dieser kleine Guide aus billiger Pappe ist die Bibel der Garden Route. Backpacker, Hostels und Sehenswertes sind in diesem kleinen Buch vereint. Für jeden, der die Garden Route bereisen möchte fast ein muss. Vor allem, wenn man kurzfristig nach einer Unterkunft sucht, kann der Coast to Coast die Rettung sein. Und: Er liegt einfach in jedem Hostel kostenlos zum mitnehmen aus.

3. Der Warnblinker.
Ja, ich wette ihr wart schon neugierig, als ich vorhin vom Warnblinker gesprochen hab, oder? Dann kommt hier die Auflösung: Südafrikaner sind einfach nette Menschen. Und wenn man sie deswegen auf dem Highway überholen lässt (fahren auf dem Standstreifen ist dabei erwünscht), dann bedanken sie sich mit nem netten Warnblinker. Das "gerngeschehen" auf Auto-Afrikaans ist dann übrigens die Lichthupe. A propos Gesten: Wer euch das Victory-Zeichen zeigt, findet euch nicht etwa geil... sondern hat euch grade aufs übelste beschimpft - also besser Gas geben und abhauen!
 

4. Die Sache mit dem Trinkgeld.
In Südafrika wird aus allem ein Job gemacht, die Arbeitslosigkeit ist mit 50 % auch echt kein schlechter Witz mehr, sondern ziemlich traurige Realität. Da viele Südafrikaner keinen festen Lohn bekommen uns aufs Trinkgeld angewiesen sind, gilt generell: 10 - 15 % Trinkgeld im Restaurant. 3 - 5 Rand für Parkwächter (lieber erst nach dem zurückkommen, sonst geiert der Gute überall rum, aber nicht mehr bei eurem Auto) und an der Tankstelle (an der ihr übrigens nicht aussteigen müsst. Es wird für euch getankt. So ne Weiß-Schwarz-Dekadenz, an die ich mich wohl niemals gewöhnen werd, denn natürlich sind die Angestellten da Schwarz oder Colored).

 5. Die Stoppschild-Regel
Ampeln gibt's in Südafrika viele (mit Vorliebe auf den High Ways), aber auch Stoppschilder sind groß geschrieben. Die Regel am Stoppschild: Wer zuerst da war, fährt auch zuerst wieder los. Aber Achtung: Das gilt nicht für Minitaxis - Minitaxis sind generell lebensgefährlich und haben immer Vorfahrt. Glücklicherweise wird man durch exzessives Hupen schon mal vor ihrem Näherkommen gewarnt.

6. Baboons are dangerous wild animals.
Rafiki aus dem "König der Löwen" ist ja irgendwie ein echter Bringer: Großer, weißer Pavian mit Hang zur Dramatik und leuchtend-hübschem Popo. Seine lebenden Artgenossen sind dagegen weniger angenehm. Die Paviane sind hier nicht nur total aufdringlich, sondern auch echt geil auf euer Eis, Baguette oder eure Coke - und die Biester haben verdammt scharfe Zähne. Falls ihr darauf verzichten wollt, euch die Tollwut einzufangen, haltet lieber ein bisschen Abstand zu unseren affigen Verwandten.



7. Augen auf im Straßenverkehr.
Nicht nur die Baboons sollte man genau im Augen behalten, sondern auch die Straße. Da viele Südafrikaner, die in Townships leben weder Geld für Auto noch öffentliche Verkehrsmittel haben, wird gelaufen. Zu Fuß. Auf der Autobahn. Auch früh um 5. Auch nachts um 12. Und ohne Rücksicht auf Verluste. Wer also keinen Fußgänger unfreiwillig mitnehmen will, sollte stets die Augen offen halten.

8. Aufgepasst: Afrikaans.
Ihr könnt Deutsch? Niederländisch? Dänisch? Englisch? Cool, Afrikaans, das eine Mischung aus allem ist, werdet ihr trotzdem nicht verstehen. Ätsch! Und gerade weil die Aussprache so schwierig ist und sich die Südafrikaner auf Straßenschildern oft nicht entscheiden können, ob der Ortsname jetzt auf Afrikaans oder Englisch da stehen soll (und deswegen auf jedes Schild was anderes schreiben) kann es nicht schaden, sich diverse Tipps und Wegbeschreibungen, die man von Bekanntschaften auf der Reise bekommt, auch wirklich Buchstabe für Buchstabe aufschreiben zu lassen. Ich spreche da aus Erfahrung.

9. Meeting the Locals.
Vorab: Südafrikaner sind super nett. Wer ans "Hello" kein "How are you" dran hängt, wird generell als unhöflich abgestempelt. Die Antwort ist natürlich "Fine" - Jammerlappen will hier auch keiner, klar oder? Aber auch so sind Südafrikaner einem kleinen Chat nicht abgeneigt und auch die altbekannte Skepsis gegenüber deutschen Mitmenschen ist hier nicht besonders weit verbreitet. Wer sich ins Gespräch verwickeln lässt, kriegt sicher ein paar gute Tipps für lokale Sehenswürdigkeiten oder eine Einladung zum Braaii (Barbecue) mit auf den Weg! Ein paar Tabuthemen gibt's allerdings auch hier: Die Apartheid und die afrikanischen Traditionen. Dass man sich da mit Kommentaren zurückhalten sollte, versteht sich aber irgendwie von selbst - wir wollen ja auch nicht überall auf unseren Führer von 1933 - 1945 angesprochen werden!

Und ansonsten?
Kann ich euch nicht nur die Garden Route, sondern auch so eine Road Trip Experience nur echt ans Herz legen. Man sieht nicht nur viel von der Welt, sondern auch irgendwie viel von sich selbst.
Ich könnt jetzt noch stundenlang von den süßen Orten schwärmen, die wir gesehen haben, aber ich überlass euch jetzt lieber noch einer kleinen Bilderflut. Enjoy!



Habt ihr schon mal nen Roadtrip unternommen?
Und wär die Garden Route und Südafrika was für euch?

12 Kommentare:

  1. wunderschöne Eindrück ... möchte mich am liebesten direkt in den Flieger setzen.
    als nächstes ist bei mir wohl Korea dran ... aber Südafrika reizt mich schon sehr!!!

    <3 Tina
    https://liebewasist.wordpress.com/

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    1. Ohh... Korea klingt aber auch ziemlich spannend. Da bin ich schon neugierig, was du berichtest! Und Südafrika ist es definitiv wert, auf der Bucket List zu stehen :)

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  2. Lange ist es her, seit ich auf der Garden Route unterwegs war. Aber dank deiner traumhaften Bilder und Tipps kommt die Erinnerung daran wieder zurück. Danke!!

    Liebe Grüße,
    Sabine

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    1. Hihi das freut mich, liebe Sabine :)
      Ich hoffe, du bist jetzt nicht allzu wehmütig. Wann warst du denn in Südafrika unterwegs?

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    2. Gute Frage, das müsste so 1997/98 gewesen sein. Ich kann mich noch gut an Knysna und Hermanus erinnern.

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  3. Wie schön! Die Bilder sind toll und ich kann es kaum erwarten irgendwann selbst die Gegend zu erkunden.
    Liebe Grüße Johanna

    www.fashionstylebyjohanna.com

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    1. Freut mich, dass sie die gefallen! Kapstadt ist auf jeden, jeden Fall eine Reise wert :)

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  4. Ohh wundervolle Bilder meine Liebe! Und gerne für den Post :*

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    1. Danke dir!! Hihi und dann freue ich mich schon aufs Lesen :)

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  5. Meine liebe Kathi,
    die Bilder sind traumhaft und deine Worte sowieso. Hach, jetzt hab ich Fernweh. So richtig dolle. Und Lust auf einen Roadtrip. Wie toll, dass du solch eine grandios schöne Erfahrung machen darfst, du hübsche Maus! :)
    Ich drück dich und sende dir ganz liebe Grüße, Mia

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  6. Was für schöne Bilder, liebe Kathi. Da bekomme ich doch direkt selber wieder Fernweh. Ok, eigentlich hab ich immer Fernweh, aber dieser Post hier macht es nur noch schlimmer :)

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    1. Hihi ich würde mal spontan sagen, ich habe mein Ziel erreicht :D

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