Sonntag, 23. November 2014

[Das Wort zum Sonntag] You've got a friend in me

Mein Leben spielt im Moment verrückt. Es häufen sich fast so viele Baustellen aufeinander wie auf der B4 von Nürnberg nach Erlangen (und hier möchte ich nochmal die Stadt Nürnberg fragen, was zum Teufel sie sich mit dieser wahnwitzigen Umbauaktion gedacht hat!) und trotzdem könnte alles noch viel schlimmer sein... wenn da nicht eine Kleinigkeit wäre, die alles besser macht.

Meine Freunde. Und ich meine nicht die Art Freunde, mit denen man ins Body Combat oder Kaffee trinken geht und nur über missglückte Tinder-Dates und Weihnachtsgeschenke redet.
Ich spreche von den Freunden, die ich wirklich gerne sehe. Die Freunde, bei denen ich das Bedürfnis habe, ehrlich und außerdem auch ganz ich selbst zu sein (was manchmal kein schöner Ablick ist, das könnt ihr mir glauben). 
Sie sind die Menschen, von denen mir wichtig ist, was sie von mir halten und die ich bewundere - für irgendetwas. Diejenigen, die sich Sorgen um mich machen und mir ehrlich die Meinung geigen und die ich - manchmal - darin hindern kann, einen Schritt zu weit zu gehen, oder sie vielleicht sogar dazu ermutige.


Je älter man wird, desto mehr dezimiert sich der Kreis von Freunden, die man ehrlich als solche bezeichnet. Waren es während der Schulzeit noch die halbe Klasse, so bleibt jetzt grad mal eine Hand voll.  Es sind diejenigen übrig geblieben, bei denen es nicht wichtig ist, wie oft man sich sieht oder wie sehr die Lebenswege auseinander gehen, sondern nur, wie man die gemeinsame Zeit verbringt. Die inneren Uhren ticken nämlich trotzdem noch im gleichen Takt. Sie sind ein fester Bestandteil von meinem Leben. Eine selbsterwählte Familie.

Keiner ist mehr wie in der ersten Klasse austauschbar, wenn es um den Posten der besten Freundin geht - der wird ja auch nicht mehr am Besitz des größten Barbie-Schlosses festgemacht. Stattdessen sind meine besten Freunde jetzt die Menschen, die mich auffangen können, wenn alles schief geht - und keine Gegenleistung dafür fordern. Die auch in der beschissensten monsunartigen Regenzeit meines Lebens noch in Gummistiefeln zu mir hin waten. Trennungen, Krankheiten, Depressionen, verrückte Dinge, die in meinem Kopf vorgehen und die vielleicht niemand anders verstehen kann als ich - diese Dinge muss ich nicht alleine durchstehen. Ich habe Menschen an meiner Seite, die mich vielleicht nicht immer verstehen - aber auch nicht verurteilen.

Und dafür bin ich vielleicht am dankbarsten.


Jetzt bin ich gespannt wie eure Freundschaften aussehen.
Ewiger Zickenkrieg à la Gossip Girl oder "Sam und Frodo"-mäßige "große Liebe"?




Friends... well, they become rare once you are getting older.
I have lost many friends during the years and now all that's left is a handful. And I am more than grateful for that!

It's the people I can spend quality time with. People whom I admire for who they are and for what they do. I can be my true self, when I am with them and I want to tell them what's going on inside of me - no matter how weird or strange or frightening that is. 

You're not choosing your friends - like in first grade - according to the amount of Barbie puppets they have in their closets. You're looking for other qualities now: friends are people who catch you when you fall. No matter how fast - they jump right after you, parachute in hand. No matter what it is - Depression, break ups, illness and crazy thoughts I have... they will always be there for me, listen, support me if they can. They might not understand me - but they won't judge me either.

And maybe that's what I am must grateful for.

Bildquellen:  car-memes.com, Pinterest

8 Kommentare:

  1. Sehr schöner Text, der zum Nachdenken anregt - danke dafür :)

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  2. bei mir ist es auch so... beste Freunde, die ich an einer Hand abzählen kann & dann noch die Mädels, die 1 Jahr AuPair mit mir durchgestanden haben. Da ist es so, dass wenn wir uns auch Monate nicht sehen, wenn wir zusammen sind ist alles wieder beim alten :)

    Man lernt sie zu schätzen... die wirklich wahren freunde <3

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    1. Ich finde auch, wenn man sowas wie ein AuPair oder ein Auslandssemester mal zusammen durchgestanden hat und sich in allen Facetten kennen gelernt hat, dann weiß man erstens, wer die wahren Freunde daheim sind und zweitens findet man dort auch echt manchmal Freunde fürs Leben :)

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  3. Toller Text, deine Freunde können sich wirklich glücklich schätzen :) da geht einem richtig das Herz auf beim lesen. Freundschaften sind wirklich wichtig und gerade lange Freundschaften viel wert. Trotzdem finde ich irgendwie den Gedanken traurig, dass man mit fortschreitendem Alter immer weniger Freundschaften knüpft. Es gibt doch so viele tolle Menschen da draußen! Aber natürlich kann man auch nicht mit jedem befreundet sein, das wäre ja utopisch. Liebe Grüße (und an dieser Stelle auch nochmal Danke, dass du mir auf dem Blog regelmäßig so liebe Worte da lässt!)

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    1. Aber ich finde, du hast Recht: es gibt so viele tolle Menschen da draußen, grade als ich im Ausland war, hab ich echt so viele tolle Leute kennen gelernt, spannende Persönlichkeiten, aber irgendwie schafft man es gar nicht, den Kontakt auch zu jedem zu halten... das ist echt tricky und dafür umso schöner, wenn es doch mal wieder klappt, noch neue Freunde zu finden :)
      Und gern geschehen, ich freu mich jedes Mal, von dir zu lesen - ob hier oder deine eigenen Posts auf deinem Blog! :)

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  4. Ach je das hast du so schön geschrieben und es ist einfach sooo soooo wahr! Ich bin sehr glücklich, dass ich wirklich viele Freundinnen hab, die schon sehr sehr viele Jahre für mich da sind. Meine Beste kenn ich nun schon seit über 16 oder 17 Jahren und seitdem ist sie auch die wichtigste Freundin in meinem Leben. Sie ist ehrlich und sagt mir ihre Meinung. Egal ob sie mir passt oder nicht! Und auch ein paar andre hab ich noch aus meiner Jugenszeit über. Viele davon hab ich zwischendurch jahrelang nicht gesehn, weil man sich einfach aus den Augen verloren hat. Dann eine zufällige Begegnung und alles war wieder genau wie früher. Und sowas ist nur mit wirklich guten Freundinnen möglich. Und eben gerade in solchen Chaoszeiten, tun solche Menschen unglaublich gut. Schön, dass du da welche an deiner Seite hast mit denen das einfacher von der Hand geht :-)

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    1. Wow, 17 Jahre ist auch eine eeeeeeeeeeeeeeewig lange Zeit!! Obwohl ich jetzt mal gerechnet hab, meine Beste kenn ich auch schon fast solange :)
      Und du hast Recht: Das sind die Freundinnen, die auch mal ehrlich sind und einem das sagen, was man eigentlich nicht hören will. Aber ich find, grade das macht eine gute Freundschaft ja aus: Man muss sich nicht Honig um den Mund schmieren, sondern kann sich auch konstruktiv unterstützen :)

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