Sonntag, 2. Februar 2014

Das Wort zum Sonntag: Somewhere in between.

Es ist so leicht, es sich zu Hause gemütlich zu machen. Die Rollläden runter zu lassen und nicht raus zu kucken. Die Welt versinkt sowieso über früher oder später mal im Chaos, also lieber mit einem guten Buch auf der Couch chillen, Tee trinken und dann um 20.15 diese coole Doku über Thailand / Namibia / New York / Oslo ankucken - schwärmen, seufzen und schnell wegschalten.

Wär ja schon geil... na ja, aber hier ist es auch schön und Oslo ist ja doch ganz schön weit weg.
Tja, so sehr uns auch das Fernweh plagt, für den letzten Schritt sind wir dann meistens doch nicht mutig genug.

Kein Wunder, denn alle Zelte abzubrechen und die heimelige Gemütlichkeit des schönen Städtchens hinter sich zu lassen, das man schon mit der Muttermilch aufgesogen hat, das ist nicht einfach.
Kontakte verlaufen im Sand, reißen ab, wenn man erst einmal weg ist. Die perfekte kleine Wohnung mit zwei Zimmer und französischem Balkon muss man gegen eine Bruchbude mit nur sporadisch funktionierender Heizung tauschen und der fremdsprachige Kauderwelsch klingt so ungewohnt, dass der heimtliche fränkische Dialekt auf einmal gar nicht mehr so nervig bäuerlich zu sein scheint.

Trotzdem: wenn man den Schritt in die Ferne doch wagt... ist es erschreckend unspektakulär.
Man steigt in einen Zug oder ein Flugzeug und ein paar Stunden später ist man da. Zack. So einfach ist das. Ohne Trara und Paukenschläge und das große Wunder.
Man kommt an und packt aus und dann geht das Leben weiter. Und es kann sein, dass man es danach nie wieder tut - oder aber, dass das Fernweh einen endgültig packt und nie wieder loslässt. Dann ist die Welt auf einmal nicht mehr genug. Zu welcher Kategorie ich gehöre, weiß ich noch nicht so genau...

... eines allerdings habe ich schon gelernt: Eines wird man immer bleiben, überall auf der Welt - ein Fremder.
Es wird immer wieder diese Momente geben, in denen man nicht wirklich dazu gehört und sich nicht zu Hause fühlt. Momente, in denen man das Daheim vermisst, in dem man ohne Brille blind vom Bett zum Badezimmer findet und ohne hinzusehen weiß, wo das Kaffeepulver steht und wo die Bäckerin zum Abschied sagt: "Ade!".

Aber ich hab noch was gelernt: So groß die Welt ist und so viel sie zu bieten hat - in diese heimelige, altbekannte kleine Welt in der Glaskugel kann man immer wieder zurück!


4 Kommentare:

  1. Schöner Text :) ich finde es toll dass du auch mal diese andere Seite thematisierst! Man fühlt sich immer so vom Fernweh geplagt und vergisst dabei manchmal die Heimat zu schätzen. Liebe Grüße

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  2. wirklich toller Blog mit sehr schönen Aufnahmen :)

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  3. WO ist das Bild entstanden? Hast du das gemacht? Ich habe mich Hals über Kopf verliebt!

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  4. Oh mein Gott. Da sitze ich hier, ebenfalls in der Ferne, und sehe ... meine Heimat. Und genau jetzt wäre ich nirgends lieber als in der Wunderschönen MataHari Bar undwürde dann hoch wanken zum Albrecht Dürrer Platz und ... hach.
    Hast du das Bild bewusst gewählt?
    Allerliebste Grüße

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